Der Widerspenstigen Zähmung


Als ich das erste mal mit diesem Stück zu tun hatte, war ich nicht ganz so angetan von dem Stück, erst als ich es in der Besetzung mit Klaus-Maria Brandauer und Christine Ostermeyer sah, war ich angefixt! Die beiden haben das so unfassbar fantastisch gespielt, dass ich ihnen förmlich an den Lippen hängen geblieben bin....in dem Stück geht es um folgendes;
 Ein Kaufmann in Padua hat zwei Töchter: Katharina, die Widerspenstige, die sich nichts sagen lässt und ihre Meinung offen vertritt und Bianca, die mehr Verehrer hat als man zählen kann. Um aber an Bianca ran zu kommen, muss erst ein Mann für Katharina gefunden werden, so verfügte es der Vater der beiden. So muss Lucentio, durch List und Tücke, nicht nur seine Mitbewerber Hortensio und Gremio ausstechen, sondern auch noch jemanden für die kratzbürstige Katharina finden. Als Petruchio eintrifft, auf der Suche nach einer reichen Frau, wird er von den Werbern um Biancas Hand auf ihre Schwester aufmerksam gemacht und lässt sich sogleich darauf ein. Und bei ihrer ersten Begegnung erweist er sich als ebenbürtiger Gegner in einem Wortgefecht und sieht seine Neugier geweckt. Durch allerlei Erziehungsmaßnahmen, schafft er es Katharina an sich zu binden und letztendlich ihre Liebe zu wecken.






Für mich hat Shakespeare mit dieser Komödie eindeutig bewiesen, dass er die menschlichen Charakterzüge versteht. Ein Stück, was eigentlich auf den ersten Blick nur eine Haupthandlung hat (wer es schafft Biancas Aufmerksamkeit zu bekommen), wandelt sich so um, dass letztendlich die Haupthandlung auf Katharina und Petruchio liegt.
Genial gemacht, mit Wortwitz und von der Blindheit des Verliebtsein.





 Bei der Lektüre von klassischer Literatur muss man immer auch den Kontext beachten, in dem diese entstand. Oftmals kann man derartige Stoffe nicht richtig verstehen, wenn man nicht die Rahmenbedingungen der Zeit kennt, in der der Autor lebte und wirkte. So auch bei der Komödie "Der Widerspenstigen Zähmung" (1594) von William Shakespeare (1564-1616). Obwohl England in jener Zeit von einer Frau regiert wurde, Königin Elisabeth I., war das Frauenbild jener Zeit davon geprägt, dass die Frau sich dem Mann unterwirft, ihm dient und neben ihm ein Schattendasein führt. Von diesem Frauenbild ist auch dieses Stück, als Spiegel seiner Zeit, geprägt.


Ich möchte mir garnicht ausmalen, wie es wäre, würde man dieses Stück in die heutige Umgangssprache umsetzen! Allerdings würden manche Sätze nicht so dermaßen sitzen oder auch provozieren, b.z.w. einen in die Ecke treiben oder auch machtlos machen, wie in diesem Stück mit der Sprache. Eine Wortakrobatik, welche ich echt fantastisch finde!





Kommentare

  1. Das Stück ist Bombe. Auch die Wortspielerei und vor allem diese Vielfalt der Wörter in Kombination mit dem Sarkasmus. In der heutigen Sprache würde sich das alles nur ganz flach anhören. Was wohl daran liegt, dass unsere Sprache immer mehr verroht.

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  2. Ja, auch für mich war der Film - gesehen als 16jährige in schwarz-weiß - eine Offenbahrung und unvergesslich - was wirklich an den beiden beiden Schauspielrt*innen lag.

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